Deshalb sollen die Linien 11 und 12 bis zur Schießhüttenstraße fahren
Die Linien 11 und 12 sollen bis zur Endhaltestelle Schießhüttenstraße fahren. Fechenheim würde besser an die Innenstadt angebunden.
Frankfurt – Seitdem es den Versandhändler Neckermann, dessen frühere Deutschland-Zentrale sich in Fechenheim von der Hanauer Landstraße zur Carl-Benz-Straße und darüber hinaus erstreckte, nicht mehr gibt, sei auch die Schleife, die die Straßenbahnlinie 12 dorthin und zu ihrer Endhaltestelle an der Hugo-Junkers-Straße fährt, überflüssig, sagt der frühere Vorsteher des Ortsbezirks 11, Johnney Zimmermann (CDU). „Dort steigt seither doch kaum jemand aus.“
Linie 12 soll bis zur Schießhüttenstraße fahren, Linie 11 ist überbelastet
Da sei es doch sinnvoll, die Linie 12 lieber in den alten Fechenheimer Ortskern bis zur Endhaltestelle Schießhüttenstraße fahren zu lassen. Denn die Linie 11, die dorthin fährt, „ist doch schon voll“, sagt auch SPD-Ortsbeirat Peter Schlüter.
„Wir müssen im Frankfurter Osten doch mal ernsthaft angehen, die hohen Abgaswerte endlich zu reduzieren. Und dazu müssen wir mehr Menschen in den öffentlichen Nahverkehr bekommen“, sagt Thomas Dorn, Sprecher der Grünen-Fraktion, die den Antrag in der jüngsten Sitzung stellte, die Linie 12 bis zur Schießhüttenstraße zu verlängern.
Fechenheim soll über Linie 12 besser an Innenstadt angebunden werden
Zwar sei Fechenheim auch durch die Buslinie 551 an die S-Bahn in Offenbach und die U-Bahn in Enkheim gut angebunden – doch die fahre nur im Halb-Stunden-Takt. Eine bessere Anbindung an die Innenstadt per Straßenbahn sei dringend nötig – auch weil der Autoverkehr vor dem Kollaps stehe.
Während alle anderen dem Antrag zustimmten, enthielt sich nur FDP-Ortsbeirat Detlef Stange bei der Abstimmung. Er möchte die Schleife, die die Linie 12 am früheren Neckermann-Gelände fährt, nicht missen. „Es gibt noch immer viele Menschen, die dort arbeiten.“ Auch solle die Straßenbahntrasse doch von dort am Westrand der Fechenheimer Wohngebiete entlang nach Süden verlängert werden.
Laut Nahverkehrsgesellschft Traffig sei Linie 12 gutes Angebot
Aus Sicht der Nahverkehrsgesellschaft Traffiq, die die Frankfurter Linien des ÖPNV plant, sei die Linie 11 zurzeit „kein schlechtes Angebot“. Von 6.30 Uhr bis 18.30 Uhr fahre sie im Siebeneinhalb-Minuten-Takt. Aktuelle Fahrgastzahlen, anhand derer man ablesen könnte, wie ausgelastet die Linie 11 bis zu ihrer Endhaltestelle ist, gebe es zurzeit aber nicht.
„Natürlich werden wir uns die Situation anschauen und auf das Ansinnen des Ortsbeirats reagieren.“ Unterstützung erhält der Ortsbeirat vom Verein „Zukunft Fechenheim“. „Die Linie 12 ist für unseren Stadtteil die schnellste Verbindung in die Innenstadt. Von der Hugo-Junkers-Straße sind es zwei Stationen zur Eissporthalle, wo man in die U 7 steigen kann. Zur U 4 in Bornheim sind es vier Stationen“, erläutert der Vereinsvorsitzende, Armin Burger-Adler.
Linie 11 braucht eine Stunde bis zur Innenstadt
Auf diesem Weg benötige man etwa zum Hauptbahnhof eine halbe Stunde – während man mit der Linie 11 die Hanauer Landstraße entlang und durch die Innenstadt mehr als eine Stunde einplanen müsse.
Zwar komme man auch über Offenbach in die Frankfurter City, sagt Burger-Adler. „Das ist aber hin und zurück immer noch so teuer wie ein Ryanair-Flug nach Mallorca.“ Deshalb und weil in Offenbach viele schnell zu erreichende Geschäfte seien, trete der Verein dafür ein, den Takt der Buslinie 551 zu verbessern.
Linien 11 und 12 fallen oft wegen Bauarbeiten auf Hanauer Landstraße aus
Außerdem sollten die Tarife über die Stadtgrenze hinweg weiter gesenkt werden. Wichtig seien diese Änderungen auch, weil die Linien 11 und 12 immer wieder wegen Bauarbeiten auf der Hanauer Landstraße nicht bis Fechenheim fahren könnten. All jene, die sich für einen besseren Nahverkehr einsetzen, lädt „Zukunft Fechenheim“ zum Treffen seines Arbeitskreises „Wohnen und Arbeiten in Fechenheim“ ein. Dieser bereitet neben einem Fechenheimer „Müllgipfel“ auch eine Unterschriftenkampagne „Besserer ÖPNV in Fechenheim“ vor.
Von Andreas Haupt